Donnerstag, 8. Januar 2015
"Was geht mich ...
mein Geschwätz von gestern an?" (Konrad Adenauer)

Nun wissen wir, was den Dieburger Bürgermeister veranlasst hat seine brutale Kehrtwendung zu machen.

Jetzt, wo er sich von der CDU auf ihren Schild hat heben lassen, fühlt er sich wohl der Tradition verpflichtet.

Die wurde und wird ja auch von Strauß, Seehofer und anderen fortgeführt. Ein Vergleich mit dem Bürgermeister ist hiermit nicht beabsichtigt.

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Donnerstag, 8. Januar 2015
Ich kann garnicht soviel fressen,...
... ich kotzen möchte (Max Liebermann)

Gestern (6. 1. 2015) habe ich im Darmstädter Echo auf Seite 16 folgendes gelesen:

„Es zeigt sich, wie wichtig zuerst der Dialog mit allen Beteiligten ist...“
„Man hätte...vor allem die Bürger der Anliegerkommunen miteinbeziehen müssen.“
„Man müsse...den Eingriff in die Natur und die Belastung der Menschen im Auge behalten.“

Klingt wie eine Verlautbarung der Dieburger 'Bürgerinitiative Bebauung Dieburger Dreieck' (BIBDD), die seit geraumer Zeit kritisiert, dass alle diese Punkte beim Bau des Fiege-Monsters nahezu völlig vernachlässigt wurden.


Aber wer hat's dem Echo gesagt? Seine Ehren, der Bürgermeister von Dieburg, Herr Dr. Thomas Werner.

Ich finde es einfach zum Kotzen, wie hier scheinheilig versucht wird, Punkte für den Landrats-Wahlkampf zu gewinnen. Der Bürgermeister scheint übrigens zu glauben, dass er diesen schon gewonnen hat. Zitat aus dem Echo Artikel vom 6. 1.: „Dies werde ich als Landrat...“

Eine derartige Verarsche der Wähler widert mich an und ich kann nur hoffen, dass genügend Wähler durchschauen, wie sie hier manipuliert werden sollen und ihnen dies genau so sauer aufstößt wie mir.

Zusammenfassend die Erfahrungen aus dem Fiege-Projekt:

„Dialog“: ein echter Dialog hat nie stattgefunden. Die Offenlegung von Plänen ist kein Dialog.

„Einbeziehung der Bürger der Anliegerkommunen“: hat nie stattgefunden. Die Nachbargemeinde Münster zum Projekt Fiege:
Echo vom 17.03.2014: "Der Eindruck, vom Nachbar Dieburg im Zusammenhang mit dem Fiege-Projekt nicht ausreichend wahrgenommen zu werden, hat sich aus Münsterer Sicht verstärkt."
„Die Anwälte haben um Akteneinsicht gebeten, die wurde ihnen in einem Schreiben der Stadt Dieburg verweigert“
und:
Die Gemeindevertreter der Gemeinde Münster/Altheim haben am 13. 2. 2014 einstimmig den Gemeindevorstand beauftragt einen Fachanwalt mit der Prüfung juristischer Schritte gegen den Bebauungsplan zum „Dieburger Dreieck“ zu betrauen. Die Gemeindevertreter sehen die Interessen der Gemeinde Münster und seines Ortsteils Altheim im Verlauf des Bauleitverfahrens nicht ausreichend berücksichtigt.
Nicht einmal die Nachbarkommune Münster wurde ausreichend einbezogen.

„Eingriff in die Natur und die Belastung der Menschen im Auge behalten.“: Kein Problem: der Investor bezahlt Berater, die bügeln die überwiegende Mehrzahl der Anregungen/Einwendungen ab und die Stadtverordneten stimmen im 10 Sekunden Takt den Beratern zu.

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Donnerstag, 18. Dezember 2014
und jetzt will er Landrat werden
der Herr Bürgermeister. Na ja, da aller guten Dinge drei sind will er sich sicher das dritte Denkmal setzen (1. Schwimmbad Sprungturm. Damit hat er es immerhin in den "Spiegel" geschafft. 2. Fiege. Anerkennung als Denkmal steht noch aus).

Für den Umbau der Groß-Umstädter Straße wird er wohl keine Lorbeeren ernten. Wo sind Wolters & Partner wenn man sie braucht? Die hätten ihr "einzig anwendbares Handbuch" konsultiert und das Desaster verhindert. Vielleicht hätte die Straßenbaufirma auch die Kosten übernommen. Hat Fiege ja auch gemacht.

Und nach Landrat? Regierungspräsident vielleicht? Für Kanzler wird er danach wohl zu alt sein. Dem Alter sei's gedankt.

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Jetzt blöken, aber..
wo waren die Herren Pfeil und Grosche (s. facebook Kommentare) als es darum ging die Zerstörung von
160 000 Quadratmetern Natur zu verhindern?

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Freitag, 1. August 2014
usw. usw. Verschleierung, Volksverdummung, Schleim
Keiner kann es wahrscheinlich mehr hören, aber ein letztes Mal (versprochen):
4.500 gesparte Fahrten in der Region“, wie Fiege unermüdlich betont.

Mal abgesehen davon, dass das nur ca. 18 Fahrten pro Werktag sind, wäre es doch wohl sinnvoller die gesparten Kilometer anzugeben. Durch diese wird die Umwelt beeinflusst und belastet.
(Kann mir jemand sagen, welche Reifenlager Fiege zur Zeit in Hessen betreibt? Vielleicht kann ich dann selbst mal eine angenäherte Kilometerberechnung anstellen.)

Auch das ist den „Grünen“ nicht aufgefallen oder hat sie nicht interessiert.

Ach ja, ich vergaß, Fiege zahlt ja 1.1 Mio. Euro für Ausgleichsmaßnahmen. Die werden der von täglich 1.500 Fahrzeugen verpesteten Luft helfen, auch wenn sie gar nicht in und um Dieburg erfolgen, sondern „im Landkreis“. Da werden sich Pfungstadt, Modautal, Schaafheim etc. aber freuen.

Interessant ist auch dass der von Fiege kürzlich abgeworfene Flyer zwar beim Verkehr von „Region“ spricht, bei den Ausgleichsmaßnahmen aber vom Landkreis.
Kann man daraus schließen, dass die „Region“ noch größer ist als der Landkreis?

Da wir gerade vom Landkreis sprechen: die zwei leeren Stellen im Logo stehen die für das Monster?

Ist ja auch ziemlich viel leer oder hohl um dieses Projekt, eingeschlossen die Bemerkungen des (zensiert).

Mehr zum Flyer. Neu ist, dass darin von „Gutachten“ gesprochen wird, nicht mehr von unabhängigen Gutachtern.
Und Fiege hat ein Goldvorzertifikat bekommen. Für nachhaltiges Bauen.
Nachhaltigkeit ist definiert als 'längere Zeit andauernde Wirkung'.
Das Zertifikat wurde vor oder kurz nach Baubeginn erstellt. Nun ist mir unklar, wie man auf der Basis von dann vorliegenden Daten auf Nachhaltigkeit schließen kann. Aber die Spezialisten der DGNB (wo Bremer übrigens Mitglied ist) werden das schon wissen.

Und diese Bestwerte! Donnerwetter. Ungenannt blieben natürlich die Zertifikatswerte für:
Soziokulturelle Funktionale Qualität: 67,6% und ACHTUNG
Standortbewertung: 16%


Großgeschrieben wird im Flyer auch „Soziale Verantwortung“. Da die Fieges ja Dieburger werden wollen, haben sie da auch was für Dieburg geplant?

Und zum Schluss:
ich hatte gar nicht so viel gegessen wie ich kotzen wollte als ich im „Echo“ las, dass ein Fiege-Manager bei der Grundsteinlegung die Anwesenden mit 'Ei Gude' begrüßte.
Ich hatte gedacht, das Höchstmaß an Schleim und Anbiederung sei erreicht, aber das ist noch mal ein ordentlicher Batzen obendrauf.

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Sonntag, 25. Mai 2014
kommt mir irgendwie bekannt vor
Stadtverordnetenversammlung: Kitagebühren (Echo vom24. 5.):

"...kritisierte, "dass die Stadt keine Zahlen vorgelegt habe, an denen sich prüfen lasse, ob die Beiträge angehoben werden müssen."
Nicht mal die Stadtverordneten werden informiert!
und: "sei die Elternvertretung nicht in die Beratungen ...eingebunden worden".

Wie weit geht der Grössenwahnsinn denn noch? Was wird denn da noch im stillen Kämmerlein beschlossen, ohne dass Betroffene informiert oder gar beteiligt werden?

Ich warte nur darauf, dass bei den nächsten Kommunalwahlen keine Stimmzettel mehr verteilt werden und die Stadtverordneten per ordre de mufti bestimmt werden. So könnte auch sichergestellt werden, dass alle wiedergewählt werden.

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Samstag, 3. Mai 2014
..und so geht es zum nächsten Schritt
Fiege wird Mieter!
Was bedeutet das für den Städtebaulichen Vertrag?
Ist der Eigentümer in irgend einer Weise daran gebunden?
Hat die Stadt Dieburg einen Einfluß auf die Wahl eines etwaigen Nachmieters? Einen schönen Schrottplatz zum Beispiel?

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Montag, 28. April 2014
"Wurzeln schlagen" "Wir wollen Dieburger werden"
So fängt es an:
mit einer Hoch/Tiefbau Firma aus Bielefeld, die offensichtich für einen Großteil der bisherigen (und zukünftigen?) Arbeiten zuständig ist. Ich höre schon die Gegenargumente:
- jahrelange gute Zusammenarbeit
- kennt unsere Firma und weiß, was wir wollen,
- günstigstes Angebot
etc. bla bla.

Falls eine Ausschreibung erforderlich war, hat es eine gegeben? Wenn ja, wissen die Firmen aus der Region davon? ('Region' wie von Fiege 'definiert', weiß nur niemand wie die Definition lautet).
Was halten die regionalen Firmen und ihr Verband (wenn es ihn gibt) davon?

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Donnerstag, 27. März 2014
Kommentare
Leider verlangt die software, dass man einen Benutzernamen angeben muss, um einen Kommentar schicken zu können. Der Kommentator bleibt dabei allerdings anonym, also keine Angst.
Das soll Spam Nachrichten verhindern und ist leider nicht zu ändern.

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Montag, 24. März 2014
oder wie eine Großfirma eine kleine Stadt in Hessen (und Behörden?) nach ihrer Pfeife tanzen lässt.
Dieser blog wiederholt nicht die Argumente, die bereits von der Bürgerinitiative Bebauung Dieburger Dreieck behandelt wurden bis auf einige Beiträge die ich übernommen habe, da sie in den Zusammenhang gehörten. (wer die Bürgerinitiative noch nicht kennt, findet sie unter www.bibdd.de).

Kommentare und Beiträge sind willkommen. Solche mit Angriffen auf welche Person(en) auch immer, werden umgehend gelöscht.
Dies gilt auch für unsachliche und nicht zum Thema gehörende Beiträge.

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1 – den Kleinen zeigen wir mal, was wir von ihnen halten
Originalton Seniorchef H. Fiege: „Ich bin Landwirt und Spediteur...“ Das soll man sich dann wohl so vorstellen:



Wenn das kein understatement vom Seniorchef einer Firma ist, die (in 2012) 11.000 Mitarbeiter hatte und 1,5 Milliarden Euro Umsatz machte.

Mehr Schleim:

„Wir wollen Dieburger werden...“
„Wir wollen in Dieburg Wurzeln schlagen...“ (auf 16.500 Quadratmetern Beton ein bisschen schwierig).
In Otzberg, Eppertshausen, Breuberg etc. hat es mit den Wurzeln schon mal nicht so geklappt, die sind schon etwas verdorrt..
Sind diese Äußerungen keinem der Stadtparlamentarier sauer aufgestoßen?
Hat da keiner im Stadtparlament die Herablassung gefühlt, die dahinter steckt?

Die arme geplagte Firma Fiege:
„...die sich verwundert zeigte über die Art und Weise des Widerstands gegen das Projekt...Eine BI, die ein solches Projekt von vornherein komplett ablehnt, haben wir bisher noch nicht gehabt.“
Hat da mal jemand nachgefragt, wie viele Projekte die Firma mit den hier vorliegenden Parametern durchgeführt hat?
auf 16.500 Quadratmetern Grund, auf der grünen Wiese in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten und mit völlig ungeklärten Problemen, die von Naturschutz über Entwässerung, Brandschutz, Verkehrsanbindung und vielen mehr reichen.

Großzügig, wie Fiege nun mal ist, hat sie Ende November 2013 die Stadtverordneten, die BIBDD und die Presse zu einer Besichtigung eines Fiege Standorts in Worms eingeladen. Eine offensichtliche PR Aktion, da das Lager in Worms nichts, aber auch gar nichts mit dem geplanten Objekt in Dieburg gemeinsam hat. Die Presse hat den Braten offensichtlich gerochen und ist dem Besuch ferngeblieben.

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2– es grünt so grün... (na ja, bei den Grünen anscheinend nicht so sehr)
Es fing schon im August 2013 an, als der Investor „vorrechnete“, dass durch das neue Lager „der Lastverkehr in der Region sogar abnehme „ (zitiert aus Darmstädter Echo, 12. 8. 2013, S17). Ich hätte gern mal gesehen, was der da rechnete.

Hier wird sich schon mal schnell das grüne Mäntelchen umgehängt (die Grünen sind ja auch im Stadtparlament vertreten). Offensichtlich hat aber niemand genauer hingesehen (das werden wir noch öfter sehen).

Die Anzahl auszuliefernder Reifen und die geografische Lage der Kunden bleibt ja mindestens konstant.
Ein Beispiel:
Das Lager Lengfeld liefert nach Süden und Norden. Ein Lager in Dieburg ebenfalls. Dann verlängern sich die Wege nach Süden von Dieburg, aber verkürzen sich nach Norden. Ein Nullsummenspiel.
Es gibt auch die Aussage eines Kommunalpolitikers, der die Fiege Marketing Aussage (s. o.) 1:1 übernimmt:
„viel mehr Verkehr erwarte man nicht,...weil die..Reifen auch jetzt schon durch die Region transportiert werden“. Bravo! Ein Mann, der in größeren Dimensionen denkt und sich um die Region Gedanken macht. Ein Lager in Dieburg statt mehrerer Lager in der Region heißt:
der ganze Verkehr von und zu diesen Lagern ballt sich dann in Dieburg.
Ein gewählter Vertreter der Bürgerschaft, den die Region mehr interessiert als seine Stadt und die Bürger, die ihn gewählt haben..

Der grüne Mantel wird größer:
Mehrmals wurde von Fiege betont, dass die Firma einen Öko-Preis bekommen habe.
Das war im 1996, vor 18 Jahren. Inzwischen haben sowohl die Firmen-Verantwortlichen als auch Naturschutzvorgaben Änderungen erfahren.

Aus einer Stellungnahme des Kreisverbands Darmstadt-Dieburg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (nachzulesen auf der Webseite der BIBDD):
„Die Inanspruchnahme von 16,6 Hektar überwiegend landwirtschaftlich genutzter Fläche durch ein gigantisches Bauwerk mit 560 mal 150 mal 17 Meter Umfang ist ein nicht ausgleichbarer Eingriff in Natur und Landschaft“, schreibt der Verband. Das Vorhaben führe zur Totalversiegelung einer Fläche von bis 13 Hektar Fläche. Dazu würden geschützte Biotope beseitigt, die natürliche Aue des Banngrabens zerstört, Flächen des Regionalen Grünzugs beansprucht und Vorranggebiete für die Landwirtschaft verkleinert. „Nicht verkraften“ können außerdem nach Auffassung der Schutzgemeinschaft das vorhandene Straßennetz und der Raum eine zusätzliche Verkehrsbelastung durch täglich 240 und bis 330 Lkw-Bewegungen in Spitzenzeiten.
Für den Verband könne „eine solche Raumbelastung und -beanspruchung“ nur im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens mit Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gelöst werden. Die fachlichen Anforderungen würden die Kompetenzen eines örtlichen Planungsträgers und eines Bauleitplanverfahrens bei Weitem übersteigen.“


Ach ja, auch die Stadtparlamentarier haben einen grünen Beitrag geleistet:
Die von Fiege anzupflanzenden Bäume müssen jetzt einen Stammdurchmesser von 20cm und nicht mehr nur 10cm haben. WOW!!! Bravo!!! Alles gerettet.
Merkt da keiner wie sie sich lächerlich machen?

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3 – Behörden und Sonstige
Am 24. September 2013 gab es keinen Bebauungsplan, keinen Flächennutzungsplan, vielleicht nicht einmal einen Kaufvertrag für das Gelände und ganz sicher keine Baugenehmigung.

Es wurde jedoch an diesem Tag ein Mann beobachtet, der damit beschäftigt war, die auf dem Gelände vorhandenen Zauneidechsen, eine europarechtlich streng geschützte Art, umzusiedeln.
Was hat die Untere Naturschutzbehörde dazu gebracht einer Umsiedlung zuzustimmen?
Was ist die rechtliche Grundlage?
Natürlich gibt es ein Problem: die Tiere erwachen im März/April aus dem Winterschlaf. Dann darf man aber keine Bäume mehr fällen. Das verschiebt den Baubeginn. Das tut Fiege weh, das wollen wir nicht.
Also: 'wir richten uns nach Fiege'

Kürzlich sind in Münster Pappeln gefällt worden, in denen einige („..recht seltene....“, merke: nicht „EU weit geschützte“) Saatkrähen nisteten. Diese sind inzwischen in Pappeln auf der anderen Straßenseite umgezogen. Laut Darmstädter Echo „kündigt der Kreis an: “die Untere Naturschutzbehörde werde die Kolonie weiter beobachten und der Gemeinde Münster möglicherweise auftragen, den Fortbestand der Kolonie nachzuweisen, also zu dokumentieren.'“
Erstaunlich. Für Eidechsen gilt eine solche Fürsorge wohl nicht. Ist ja auch nur Kriechzeug, das
man nicht sieht.

Am 2. 9. 2013 fand eine Sitzung des Dieburger Ausschusses für Umwelt, Energie und Verkehr statt.
Eingeladen war auch ein Vertreter von Hessen Mobil. Zu der Frage, wie das Logistikintensiver an die öffentlichen Straßen angeschlossen werden kann/soll hatte er folgendes zu sagen: „ Wer zuerst kommt mahlt zuerst. Wir richten uns nach Fiege“ (s. Sitzungsbericht). Eine ungeheure Aussage, zu der von den Ausschussmitgliedern keine Reaktion im Bericht verzeichnet ist.
'Wer zuerst kommt...'. Waren und sind das nicht die Tausende von Bürgern, die täglich die B26 und K128 befahren?
Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass nur noch der mit den Euros zählt.
Was bringt den Vertreter eines Landesbehörde dazu, eine solche Aussage zu machen?

Irgendeine Reaktion der anwesenden Stadtverordneten ist im Sitzungsprotokoll nicht verzeichnet.

Und wo blieb die Reaktion der regionalen Presse? Kritischer Journalismus scheint nicht ihre Stärke zu sein.

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4 – Anzahl der Mitarbeiter
Die Zahl von 520 Arbeitsstellen wird von allen Parteien immer wieder hervorgehoben.
Laut Verkehrsgutachten: „...kann bei Betrieben der Branche Transport und Logistik mit [sic] Mittel von 1 Beschäftigtem pro 150 bis 200 qm BGF ausgegangen werden. Rechnerisch ergibt sich dadurch eine Mitarbeiteranzahl zwischen 445 und 593 Beschäftigten. Die vom Investor angegebene Mitarbeiterzahl liegt mit 520 Mitarbeitern im Mittel dieser Spannbreite“, und zar exakt in der Mitte.
Dies kann bedeuten:
entweder hat Fiege keine Ahnung, wie viel Beschäftigte wirklich gebraucht werden, obwohl ein Unternehmen mit 200 Standorten doch wohl in der Lage sein sollte, hier eine präzisere Angabe zu machen
oder Fiege weiß, dass es weniger sein werden, will das aber aus offensichtlichen Gründen nicht publizieren

Es ist zu lesen, dass Fiege nur 70-80% der Gesamtfläche selbst nutzen wird. Umgerechnet ergeben sich ddfür dann nur noch 364 bzw. 416 Mitarbeiter. Da Fiege nicht weiß, wer die anderen Firmen sein werden, kann eine Aussage über die Anzahle der Mitarbeiter nicht gemacht werden.

Es kursieren auch immer wieder Berichte, dass vom Lager Lechfeld 120 Mitarbeiter nach Dieburg versetzt werden sollen.

Im schlimmsten Fall bleiben also für Dieburg 244 Arbeitsplätze übrig. Das ist sicher eine gute Nachricht für die zukünftigen Beschäftigten, aber 520 Mitarbeiter zu nennen ist reine Augenwischerei.

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5 – Gutachter, ihre Zahlen und Bewertungen
Arbeiten (und werden bezahlt) von Fiege. (Wer die Musik bezahlt...?)
Haben ihren Firmensitz 200 bis 250 Kilometer nördlich von Dieburg in Nordrhein-Westfalen, nicht weit weg von Fiege

Bleibt da ein 'Geschmäckle?

Die Entfernung vom Ort des Geschehens führt dann unter anderem dazu, dass das Verkehrsgutachten eine Bochumer Straße in Dieburg vermutet, die es dort nicht gibt und dass andere Gutachten Karten enthalten, die das Münsterland in NRW zeigen. Na gut, Fehler kommen mal vor, es kann aber auch sein,dass hier nicht die notwendige Sorgfalt aufgewendet wurde (ist ja sowieso schon alles in der Tasche).

Zum Thema Verkehrsgutachten

99 Seiten einschließlich der Anhänge. Es fehlen in der veröffentlichten Fassung allerdings die Anhänge 1, 2 und 5. Gibt es da was zu verbergen?

Das alles gespickt mit Zahlen sowie Abkürzungen, Kennwerten etc., die nirgends erklärt sind. Vielleicht in einem der Anhänge?

Weiß jemand, der kein Experte in Verkehrsanalysen ist (und ich nehme mal an, davon finden sich nicht viele im Stadtparlament), was die folgenden Kennwerte bedeuten?

tf [s]
f
ts [s]
q [Fz/h]
m[Fz]
und so weiter und so weiter.
Ist das den Stadtverordneten erläutert worden oder haben diese einfach geglaubt, was der Gutachter ihnen als Ergebnis vorgetragen hat?

Die Karten zum Prognose-Planfall (Morgen- und Abend-Spitzenstunde) zeigen, dass 85 bis 90% der Beschäftigten aus Richtung B26 kommen oder dorthin fahren. Nur der verbleibende geringe Rest nimmt die K128 Richtung Dieburg. Merkwürdig, wo doch Dieburg der Haupt-Nutznießer der Arbeitsplätze sein soll. Die Zahlen zur Morgenspitze:
von Fiege fahren: 25 Pkw Richtung B26, 3 Pkw Richtung Dieburg
zu Fiege fahren: 64 Pkw aus Richtung B26, 12 Pkw aus Richtung Dieburg

Betrachten wir mal die Verkehrsströme, welche an der Werksausfahrt/K128 laut Verkehrsgutachten auftreten (Planfall Morgenspitze, in Fahrzeugen pro Stunde):
von B26 geradeaus auf K128: 419
von B26 zum Gelände rechtsabbiegend: 64
LKWs von B26 rechtsabbiegend: 24
Gesamt: 507, oder alle 7 Sekunden ein Fahrzeug.

Alle diese Fahrzeuge müssen übrigens hintereinander fahren, da die K128 nur eine Fahrspur pro Richtung aufweist. Das sieht doch sehr nach einem hübschen Rückstau auf die B26 aus.
Ein Lkw, der rechts abbiegt, fährt sicher nicht mit 70 km/h und verlangsamt daher allen folgenden Verkehr. Er ist außerdem ca. 4 mal länger als ein Pkw und reduziert damit die zur Verfügung stehende Straßenlänge.

Weiter im Text:
LKWs, die vom Gelände kommen, dürfen nach Aussage des Bürgermeisters die K128 in Richtung Polizeikreisel nicht befahren. Das heißt, alle müssen nach links abbiegen. Vorfahrt haben hier der Verkehr in beiden Richtungen auf der K128 und die aus Richtung Dieburg kommenden Fahrzeuge, die nach links auf das Gelände fahren wollen und die ihrerseits den Gegenverkehr Richtung Dieburg abwarten müssen. Die Gesamtzahl dieser Fahrzeuge beläuft sich auf 679 pro Stunde, oder ein Fahrzeug alle 5 Sekunden (vorausgesetzt, der im obigen Absatz behandelte Verkehr läuft flüssig).

Ein Lkw Fahrer hat also im günstigsten Fall 5 Sekunden Zeit, seinen 16 Meter langen Zug zu beschleunigen, um in einer Kurve auf die K128 zu fahren, damit die K128 wieder für alle Verkehrsteilnehmer befahrbar ist.

Ist da schon eine Verkehrsampel-Anlage in Planung?

Die Verkehrsgutachter haben dem Knotenpunkt in allen Richtungen die Note „A“ gegeben. Die bedeutet eine Wartezeit in allen Richtungen von maximal 10 Sekunden. Das hätte ich gerne mal von ihnen vorgerechnet.

Ein LKW beansprucht die Straße wie mindestens 10.000 Pkw (für Wolters & Partner: siehe ZEIT online, 28. 7. 2011). Wie lange hält das die K128 zwischen Werksausfahrt und B26 durch? Ach, ich vergaß, das ist eine Kreisstraße, kann Dieburg also egal sein. Und B26 oder B45?

Vor meinem inneren Auge läuft gerade die Wolters und Partner Standardantwort ab: „...wurden nach dem einzig zulässigen … Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS) berechnet. Die Bedenken werden zurückgewiesen. Die Anregungen werden nicht berücksichtigt“.

Liebe Wolters & Partner, lasst uns doch bitte mal wissen, wo in diesem Handbuch ein Problem des Verkehrsflusses, wie oben beschrieben, behandelt wird.

Hinzu kommt, dass meiner Meinung nach das Verkehrsaufkommen zu niedrig angesetzt ist:
Angeblich wird Fiege 70-80% des Lagerraums für sich benutzen, die restlichen 20-30% sollen an
andere Firmen vergeben werden. Das Verkehrsaufkommen hierfür ist im Gutachten nicht enthalten.

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6 – last but not least: das Stadtparlament
einstimmig, einstimmig, einstimmig etc., etc., etc., und wo es nicht einstimmig ist: 80 oder 90% .

Hört sich an wie das Ergebnis von Beschlussfassungen in der DDR, der Sowjetunion, China oder ähnlichen Regierungsformen, ist aber das Ergebnis aller veröffentlichten Abstimmungen in den Ausschuss- und Stadtverordneten-Sitzungen.

Nicht ein einziger der Stadtverordneten, mit Ausnahme von zwei Grünen, die zum Schluss abgesprungen sind, hatte wesentliche Einwendungen gegen dieses Monsterprojekt mit seinen Problemen in einer ganzen Reihe von Bereichen.
Im Gegenteil, es wurden zum Teil Argumente von Fiege und Gutachtern völlig unreflektiert übernommen.

Und ganz zum Schluss sind die erwarteten Gewerbesteuereinnahmen laut Aussagen eines Stadtparlamentariers nur noch eine Hoffnung und keine Gewissheit mehr.

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